Den Teil von Samutespach, der links der Laaber lag, schenkte König Karlmann seiner Schwester Judith, die den Grafen von Samta und Ebersberg geehelicht hatte. Der Graf von Ebersberg erlangte große Macht und Besitz, da er unter Kaiser Otto I. in der Ungarnschlacht auf dem Lechfeld (955) für den Bayernherzog Heinrich von Regensburg den bayerischen Heerbann führte. Das Schloß, oder die Burg des Grafen lag im Sinzbucher Wald, in der Nähe der Einöde Hagenach. Der Vorwall der Burg ist heute noch zu erkennen.

Erwähnung des Waldes Sintzbuch im Vorsatzblatt zu einem Urbar des Klosters aus dem frühen 14. Jahrhundert (Bayerisches Hauptstaatsarchiv, Kl Geisenfeld 23, fol. Vor 1)

 

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Sankt Kolomankoloman  

 

Im Ortsarchiv des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege ist das im Forst Sinsbuch gelegene Bodendenkmal beschrieben:

Im Volksmund "Schlösslberg" in der Waldabteilung "Ammerhöll" genannt, ein frühmittelalterlicher Ringwall, (9. Jahrhundert), unweit nördlich hinter der Einöde Hagenach, in Höhe des "Englischen Grußes", südwestlich der Staatsstraße von Langquaid nach Abensberg. (Luftlinie 800 m)


Graf Eberhard und seine Gemahlin hatten einen Sohn, mit Namen Koloman, und vier Töchter. Koloman wollte Priester werden und studierte in Wien Theologie. Doch er wurde krank. In seiner Sterbestunde waren der Graf und seine Familie gerade auf dem Weg zur Kirche nach Sandsbach, als die Gräfin das Sterbeglöcklein von Wien läuten hörte. Der Legende nach errichteten sie an der Stelle das Kolomankirchlein. Dieses wurde jedoch im Befreiungskrieg von 1809 von den Franzosen zerstört, später aber von der Bevölkerung der umliegenden Ortschaften größer und schöner wieder erbaut.
Als der Graf und seine Gemahlin starben, kamen fremde Ritter und holten die Töchter als Frauen auf ihre Schlösser.
Das Edelgeschlecht derer von Attelhausen, (Adlhausen) soll jedoch im 12. und 13. Jahrhundert auf der Sinzburg noch eine Blütezeit erlebt haben, bevor sie ihren Herrschaftssitz in die Ortsmitte verlegten. Danach verfiel die Burg allmählich. Als wertvoll und wieder verwertbar in unserer Gegend galten Steine, auch Bruchsteine, vor allem aber Quadersteine, die beispielsweise zum Bau von Kirchen verwendet wurden. Daher ist heute von der ehemals mächtigen Burg kaum noch etwas zu sehen. In späteren kriegerischen Zeiten wurde die Anlage noch als Fliehburg durch die Bewohner der umliegenen Orte genutzt.


Daß das Kirchlein einen (vielleicht sogar mehrere) Vorgänger hat, beweist auch die im Turm befindliche Glocke von 1614, die allerdings nur 35 cm Durchmesser hat. Mit seiner Inschrift gibt sie Zeugnis von geschichtsträchtiger Tradition.

"Aus dem Feuer floß ich, Georg Schelchshorn goß mich."

Schelchshorn ist die bekannte Regensburger Glockengießereifamilie.

"Anno Domini 1614 + Mentem Sanctam + Honorem Deo + Et Patriae Liberationem" Übersetzung: Im Jahre des Herrn 1614 kündet diese Glocke von der christlichen Gesinnung, von der Ehre Gottes und von der Freiheit für das Vaterland.